Das um 1789 unter dem Fürsten Franz von Anhalt-Dessau (1740–1817) erbaute Haus der Fürstin diente lange Jahre als Rückzugsort der Fürstin Louise Henriette Wilhelmine (1750–1811). Nun soll das Haus aus seinem Dornröschenschlaf erwachen und zum Sonderausstellungszentrum der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz entwickelt werden.
Erstmalig kann mit der vollumfänglichen Sanierung des Gebäudes ein ganzjährig kulturelles Angebot für Besucherinnen und Besucher im Gartenreich geschaffen werden. Die Anforderungen an einen modernen Ausstellungsbetrieb und die klimatische Stabilisierung der Räumlichkeiten stehen ebenso wie die Minimierung der Eingriffe im Sinne des Erhalts der historischen Bausubstanz an vorderster Stelle.
Am 11. März 2020 erfolgte die offizielle Übergabe des Fördermittelbescheides durch Ministerpräsident Herrn Reiner Haseloff. Insgesamt werden 5,15 Millionen Euro in das Vorhaben investiert. Die Gesamtmaßnahme wird sich bis in das Jahr 2021 erstrecken.
Dr. Reiner Haseloff und die Stiftungsdirektorin Brigitte Mang bei der
Übergabe des Fördermittelbescheids am Haus der Fürstin
Diesjährig erfolgt die Stellung eines Gerüstes einschließlich eines Wetterschutzdachs über beide Gebäude, dem Haus der Fürstin und der sich anschließenden Galerie. Somit können Arbeiten am Dachstuhl wetterunabhängig erfolgen und die historische Bausubstanz kann währenddessen geschützt „offen liegen“.
Des Weiteren wird die Galerie im Erdgeschoss von ihren Zwischenwänden befreit. Die derzeit vermauerten Arkadenbögen in Richtung Garten der Fürstin werden wieder geöffnet. Wie zu Louises Zeiten wird somit ein langgestreckter, lichtdurchfluteter und offener Raum im Sinne eines Wandelganges geschaffen.
Blick auf die geöffneten und künftig verglasten Arkadenbögen im Erdgeschoss der Galerie
Außerdem werden Abdichtungsarbeiten, Tischlerarbeiten an Fenstern, den historischen Türen und Dielungen, Dachdeckerarbeiten, Natursteinarbeiten, aber auch umfassende Leistungen im Gebiet der Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärtechnik sowie im Elektrobereich in diesem Jahr in Angriff genommen.
Schachtarbeiten in Vorbereitung der vorgesehenen Abdichtung des Mauerwerks gegen anstehende Feuchtigkeit.
Julia Ott-Stolze, Abteilung Baudenkmalpflege