Gartenreichbrief -
Neues von der Kulturstiftung

Die Restaurierung des Schlosses Oranienbaum hat in jüngster Zeit weithin sichtbare Fortschritte gemacht. Während an der Fassade des Corps de Logis die Bauhüllen gefallen sind, wurde das südliche Kavalierhaus nun eingerüstet.

Corps de Logis

Vor beinahe einem Jahr wurde mit den Arbeiten an der Fassade begonnen. Das Schloss war seitdem in einer weißen Hülle verpackt. Im Dezember 2019 ist diese dann gefallen und die Fassade zeigte sich in ihrer neuen Gestalt. Die Farbigkeit - ein gebrochenes Weiß - orientiert sich an den Befunden, die schon für die Rekonstruktion der Seitenflügel die Basis bot. Diese Ursprungsfarbigkeit lässt sich an verschiedenen Stellen nachweisen. 

Die sanierte Fassade ist weihin sichtbar.

In den vergangenen Wochen wurden auch die Fenster wieder eingebaut. Die bauzeitlichen Blockzargenfenster wurden schon um 1750 umgebaut. Während die sog. Blockzarge erhalten blieb, wurden der Kämpfer und das obere Setzholz ausgebaut und dafür die damals moderneren Kreuzstockfenster eingefügt. Sämtliche noch bauzeitlichen Blockzargen konnten restauratorisch aufgearbeitet und die noch aus dem 18. Jahrhundert erhaltenen Kreuzstockfenster restauriert werden. Alle weiteren später verbauten Fenster wurden rekonstruiert. Um das Interieur des Schlosses zu schützen, erhielten alle Fenster einen UV-Schutz. Außerdem werden noch Lichtschutzrollos montiert, die den Lichteinfall weiter reduzieren.

 
Eines der rekonstruierten
Kreuzstockfenster

Es folgen nun noch die Arbeiten am Sockel. Die Reparatur des Mauerwerks ist abgeschlossen, in den kommenden Tagen wird der Bossenputz mit den gestippten Oberflächen aufgetragen.

Südliches Kavalierhaus

Dank des Förderprojektes „InvestOst“ kann auch das südliche Kavalierhaus saniert werden. Es wurde von Beginn an als Wirtschaftsgebäude genutzt. Im Inneren sind noch der bauzeitliche Schornstein und die Raumstruktur erhalten, wo sich ursprünglich ein Herd befand. Die bauliche Substanz ist noch aus der ersten Bauphase von 1687 erhalten.

Seit 2018 sind die Arbeiten dort im Gange.  Die Außen- und Innenwände bestehen aus Fachwerk und wurden denkmalgerecht instand gesetzt. Die Fenster wurden restauriert oder nach Vorbildern rekonstruiert. Das Dach wurde mit Manufakturziegeln nach historischem Vorbild neu eingedeckt.

Im Augenblick finden im Inneren die Putzarbeiten statt und die erforderliche Haustechnik wird montiert. Je nach Witterung bald die Farbigkeit der Fassade wieder hergestellt werden. Die baulichen Leistungen am äußeren Erscheinungsbild werden im Jahr 2020 abgeschlossen. Im Gebäudeinneren werden sich die Arbeiten noch bis in das Jahr 2021 erstrecken.

 
Das südliche Kavalierhaus ist eingerüstet. 
Der Zugang in den Schlosspark bleibt möglich.

Robert Hartmann, Abteilung Baudenkmalpflege