Gartenreichbrief -
Neues von der Kulturstiftung

Mit dem Namen Herkules (griech. Herakles) assoziiert vermutlich jeder den großen Helden. Er ist bis heute der berühmteste Heros der griechischen Antike. Als Sohn des Göttervaters Zeus und der wunderschönen Alkmene war er ein Halbgott.

Die Eifersucht der Hera, der Gemahlin des Zeus‘, gab ihm seinen Namen (Herakles), da er von Kindesalter bis zu seinem Lebensende von ihr verfolgt wurde. So schickte sie bereits dem Säugling zwei Schlangen in die Wiege, um ihn zu töten. Herkules ergriff, mit seiner göttlichen Kraft, die Schlangen und erwürgte sie.

Die in seinem Leben zu erfüllenden „zwölf Arbeiten des Herkules“ waren so umfangreich, dass sich in der deutschen Sprache für eine schwer zu erledigende Aufgabe der Begriff „Herkulesaufgabe“ eingebürgert hat. Einige dieser Aufgaben sollten auch sein Erscheinungsbild nachhaltig verändern. So trägt er seit dem Kampf mit dem „Nemeischen Löwen“ dessen Fell, an dem er seitdem neben der großen Keule leicht erkennbar ist.

Seine Darstellung hat in alle Gattungen der Kunst Einzug gefunden. So besitzt die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz Gemälde, schweizerische Glasscheiben und antike Skulpturen mit Darstellungen des antiken Helden.

 

Es findet sich jedoch auch eine Skulptur, die eher selten vorkommt und die nichts mit seiner göttlichen Kraft gemein hat. Der sog. Herkules mingens zeigt ihn in einer allzu menschlichen Situation, nämlich beim Verrichten seiner Notdurft. So etwas kommt in der Kunst häufig bei kleinen Putten vor, doch eher selten beim größten Helden der Antike. Fürst Franz erhielt die Skulptur übrigens 1766 als Geschenk des Kardinals Alessandro Albani in Rom.

Nach dem Tod des Halbgottes wurde ihm große Ehre zuteil. Herkules wurde in den Olymp aufgenommen, erlangte die Unsterblichkeit und lebte von nun an dort mit den anderen Göttern, wie man unschwer auf dem Gemälde „Urteil des Paris“ von Hendrick de Clerck im Schloss Mosigkau erkennen kann.

Marco Freundlieb, Abteilung Schlösser und Sammlungen