Geschichte der Jagd in Anhalt-​Dessau

Ausstellung im
Gartenreich Dessau-Wörlitz

Die Dauerausstellung war bis 31. Oktober 2018 zu besichtigen.

Die Ausstellung ist beendet.


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Beendete Dauerausstellung Geschichte der Jagd in Anhalt-​Dessau

Historische Jagdwaffen, beeindruckende Trophäen, Grafiken und Gemälde mit jagdlichen Motiven vermittelten in der Ausstellung einen Eindruck von der Bedeutung der Jagd für einen fürstlichen Hof. Zugleich konnten Besucher*innen weitere, frisch restaurierte Räume im Schloss Oranienbaum erkunden. Als besonderes Ausstellungsstück war das dankenswerterweise durch eine Spende der Gesellschaft der Freunde des Dessau-Wörlitzer Gartenreiches e. V. erworbene Monumentalgemälde des Malers Georg Höhn zu bewundern. Der Schüler Carl Blechens hat eine stimmungsvolle Elbauenlandschaft mit äsendem Rotwild mit großer Einfühlung ins Bild gesetzt.

Vom Witwensitz zum Jagdschloss
Die glanzvollen Zeiten für das Schloss Oranienbaum enden mit dem Tod der Fürstin Henriette Catharina im Jahr 1708. Ihr Sohn, Fürst Leopold I. von Anhalt-Dessau, der berühmte ‚Alte Dessauer’, nutzte das Haus, wie auch dessen Nachfolger, vor allem als Jagdschloss, zumal in den umliegenden Wäldern ein reicher Wildbestand herrschte. Dazu musste Schloss Oranienbaum notwendigerweise an die neuen Bedürfnisse angepasst und modernisiert werden. Erforderlich waren vor allem zusätzliche Schlafkammern für Jagdgäste und Personal. Zu diesem Zweck wurden im Obergeschoss des Hauses die vier Eckräume im Corps de Logis geteilt, so dass aus diesen acht kleinere, quadratische Zimmer entstanden. Teilweise wurden die Decken mit neuen klassizistischen Stuckverzierungen versehen. Die beiden Säle in den Obergeschossen der Schlossflügel wurden ebenfalls maßgeblich verändert. Aus ihnen entstanden jeweils drei Räume mit einem langen vorgelagerten Korridor.

In den grundlegend restaurierten Kammern des nördlichen Flügels erinnerte eine mittlerweile beendete Dauerausstellung an die Jagdleidenschaft der Dessauer Fürsten im 18. Jahrhundert. Eine besondere Rolle spielte dabei die Parforcejagd, bei der Hirsche von Reitern und Hundemeuten gehetzt und dann gestellt wurden. Eine solche Parforcejagd, wie sie Leopold in Anhalt-Dessau nach französischem Vorbild einführte, machte einen großen und kostspieligen Aufwand an Personal, Hunden und Material erforderlich. Zahlreiche auswärtige Jagdgäste folgten gerne den Einladungen der Dessauer Fürsten. Anhalt-Dessau war während der Herrschaft Leopolds I. einer von zehn deutschen Höfen, die sich eine ständige Jagdequipage leisteten. Trotz aller Vorbehalte, die die Aufklärung gegen diese feudale Jagdweise hatte, hielt auch noch Fürst Franz bis ins hohe Alter an dieser Jagdform fest.