Der Gutshof der Fürstlichen Domäne Wörlitz wurde zwischen 1783 und 1787 nach den Entwürfen Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorffs errichtet. Bauleiter der Domäne war Georg Christoph Hesekiel. Der Hof umfasste Stallgebäude, Landarbeiterwohnungen sowie das dreigeschossige Amtshaus. Nach dem Vorbild von Palladios Villa Emo in Fanzolo gestaltet, ist die Domäne ein bedeutendes Beispiel des frühen Klassizismus in Deutschland und gehört zum UNESCO-Welterbe Gartenreich Dessau-Wörlitz.
Die einzelnen Gebäude der Domäne weisen unterschiedliche historische Entwicklungen, Erhaltungszustände und denkmalpflegerische Befunde auf. Während in einigen Bereichen noch ein hohes Maß an Ursprünglichkeit vorhanden ist, wurden in anderen Teilen größere Umbauten und Veränderungen vorgenommen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 wurden die beiden Seitenflügel des Amtshauses, die Tore sowie eine Hälfte der Scheune im Nordwesten abgetragen. Im Zentrum befindet sich die mit Lesesteinen gepflasterte Hofanlage, die früher als freie Wirtschaftsfläche für die Landwirtschaft genutzt wurde. In den vergangenen Monaten wurden die Freiflächen beräumt, um Gefahren zu beseitigen und das historische Pflaster wieder freizulegen. Zudem sind vertiefende archäologische Untersuchungen geplant.