Seit dem 8. Mai 2020 können Besucher*innen in kleinen Gruppen und unter Einhaltung der Hygienevorschriften auch das Schloss Wörlitz wieder in Augenschein nehmen. Nach 20 Jahren waren im April die Restaurierungsarbeiten beendet worden - Mitte Juni konnten wir die Ergebnisse der Presse vorstellen. Einige Details aus den zuletzt restaurierten Räumen konnten Sie schon im der Frühlingsausgabe des Gartenreichbriefes erfahren. Nun wollen wir den Blick auf weitere Räume des Erdgeschosses lenken:
Während der Bauzeit des Wörlitzer Schlosses hielt sich der Architekt des Hauses, Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff, vom Sommer 1770 bis Anfang 1772 in Rom auf. Von hier aus sandte er Entwurfszeichnungen und erläuternde Briefe an den Dessauer Fürsten. Über die Gestaltung des Schlafzimmers der Fürstin Louise, wie von Erdmannsdorff es ausdrückt: „...eine so heilige und geheimnisvolle Stelle“ sind besonders ausführliche Überlegungen von ihm überliefert.
Für Botaniker*innen und Gartenhistoriker*innen ist er ein unverzichtbares Kompendium, für Besucher*innen des Parks ein wertvoller Begleiter: Der Dendrologische Atlas der Wörlitzer Anlagen, der jetzt in zweiter, überarbeiteter Auflage im Dölling und Galitz Verlag erschienen ist.
Im Privatkabinett der Prinzessin Anna Wilhelmine von Anhalt-Dessau (1715–1780) im Schloss Mosigkau, steht im Eckschrank über dem kleinen Schreibbüro ein sehr seltenes Altwiener Porzellanschreibzeug.
Vier Büsten römisch-deutscher Kaiser und Könige befinden sich derzeit aufgrund ihrer Fragilität im Depot der Kulturstiftung.
Schloss Großkühnau wurde 1780 für den Prinzen Albert von Anhalt-Dessau fertiggestellt. Vom Besitzer wurde es schlicht »Haus« genannt und war zu seiner Zeit sehr einfach und solide eingerichtet. Seit 1998 ist es das Domizil der Hauptverwaltung der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz. Die Hochwasserbaustelle "Schloss Großkühnau" besteht aus mehreren Teilprojekten. Stück für Stück geht es voran.
Die Schlösser und Parks des Gartenreichs sind trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie ein gefragter Schauplatz für verschiedene Dreharbeiten gewesen. Wir haben diese Produktionen sehr gern unterstützt; sehen wir uns doch in der Verantwortung, Orte von besonderem historischem Interesse für anspruchsvolle Dreharbeiten zur Verfügung zu stellen und sie somit einem breiten Publikum vorzustellen.