Das Gartenreich
Dessau-Wörlitz

Nach zwei extrem trockenen Sommern 2018 und 2019 sowie nach sogenannten Fraßereignissen durch den Eichenprozessionsspinner in den letzten drei Jahren sind zahlreiche Bäume in den Forsten der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz stark vorgeschädigt.

Verschiedene Schwächeparasiten wie diverse Bockkäferarten, der Sägehörnige Werftkäfer und besonders der Eichenprachtkäfer fügen weitere Schäden zu, schwächen die betroffenen Eichen und beschleunigen deren Absterben. Die Eschen hingegen leiden unter Spätfolgen der vergangenen Hochwasserereignisse, aber vor allem an einem eingeschleppten und sich weiter ausbreitenden Pilz, welcher das Eschentriebsterben verursacht. Betroffen sind ca. 0,7 % der von der Stiftung betreuten etwa 1 Mio. Bäume auf einer Waldfläche von rd. 4.000 ha.

Ausführlichere Informationen zu den Fällarbeiten in den Forsten der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz finden Sie in der Pressemitteilung vom
3. Dezember 2019.

Folgende Abbildungen vermitteln einen Eindruck, wie es um die Bäume der stiftungseigenen Wälder steht. 

Dargestellt ist das Gartenreich Dessau-Wörlitz, wie es derzeit in der UNESCO-Welterbeliste geführt wird: Rot markiert ist der Kernbereich des Gartenreiches, während die grünen Areale die umgebende Pufferzone widergeben. In den schraffierten Gebieten stehen bzw. standen die Verkehrssicherheit gefährdenden oder von Schädlingen befallenen Bäume der Kulturstiftung. Dabei muss unterschieden werden: Zur Wahrung der Verkehrssicherheit werden geschwächte und instabile Bäume gefällt, bei von Schädlingen oder Pilzen befallenen Bäumen hingegen wird stets abgewägt, ob ein Baum weiter beobachtet oder gefällt wird.
(Hinweis: Die Schraffuren lassen keine Rückschlüsse auf die jeweils betroffene Anzahl zu; Topografische Karte [DTK 100], © LVermGeo LSA 2018, zusätzl. Bearbeitung durch KsDW)

 

        

Eine Esche, die deutliche Kahlstellen in der Rinde aufweist. Verursacher ist der Eschenbastkäfer, welcher in der Rinde sein Brutsystem mit Larvengängen anlegt, sich von der grünen Rinde des Baumes ernährt und auch in diesem überwintert.

 

Die abgestorbenen Eschen sind am fehlenden Laub zu erkennen. Grund sind die Hochwasser von 2002 und 2013, welche die Wurzeln stark geschädigt und die Bäume geschwächt haben. Spätere Ereignisse wie Schädlingsbefall und Trockenperioden setzten ihnen weiter zu.  

 

Auch diese abgestorbenen Eschen sind deutlich an den kahlen Kronen zu erkennen. Ihnen haben ebenso die Hochwasser von 2002 und 2013 sowie späterer Schädlingsbefall und extreme Trockenperioden Schäden zugefügt.

 

Weitere Eschen, die sich von den Hochwasserschäden am Wurzelwerk und den späteren Schäden durch Insektenbefall und Trockenperioden nicht mehr erholen konnten.

 

Starker Kahlfraß an Eichen, die durch den Eichenprozessionsspinner und den Frostspanner verursacht wurden. Beide Arten ernähren sich von den Blättern des Wirtsbaums, die sie bis auf die Mittelrippe und starke Seitenrippen komplett fressen.

 

Auch an diesen Eichen ist der starke Kahlfraß des Eichenprozessionsspinners und des Frostspanners deutlich zu erkennen.

 

        

Diese Eiche weist im oberen Bereich bereits deutliche Kahlstellen in der Rinde auf. Diverse Bockkäferarten und der Eichenprachtkäfer sind dafür verantwortlich.

 

        

Diese junge Eiche weist einen starken Prachtkäferbefall auf. Die Quergänge der Larven in der Rinde unterbinden den Wasserfluss und Stoffwechsel des Baumes.

 

           

Eine von Bockkäferarten und Eichenprachtkäfer befallene Eiche. Die rotbraunen Löcher – sogenannte Spechtaushiebe – sind vom Specht bei der Nahrungssuche verursachte Verletzungen der Rinde.

 

Auch an dieser Eiche sind die Spechtaushiebe klar zu erkennen, welche ein Zeichen für Käferbefall sind.

 

        

Diese Eiche ist vom Schiffswerftkäfer befallen, was am hellen Bohrmehl auf der Borke erkennbar ist. Dieses entsteht, wenn die geschlüpften Larven sich in die Rinde bohren.