Wir bieten regelmäßig verschiedene Angebote speziell für Senior*innen an.
Dabei wird in angenehmer Atmosphäre ein Thema gewählt, das einen Bezug zum Gartenreich hat und Gelegenheit bietet, miteinander ins Gespräch zu kommen. Gern gehen wir auf Ihre Wünsche und Bedürfnisse ein.
Gartenbau und Landwirtschaft im Fürstentum Anhalt-Dessau
Senior*innencampus der Volkshochschule Dessau im Rahmen des Projektes Weltenbummel in Kooperation mit MAGLETAN e.V. und dem Museumsverband Sachsen-Anhalt e. V. zum Globalen Lernen in Museen Sachsen-Anhalts
Termin: 19. Oktober 2023, 15.30 Uhr
Ort: Schloss Oranienbaum, Festsaal
Vortrag/Gespräch mit Michael Keller, Abteilungsleiter Gärten und Gewässer, Silke Wallstein, Bildung und Vermittlung (beide Kulturstiftung Dessau-Wörlitz) und Susana Fernández de Frieboese, Peru, Betriebswirtschaftlerin/Reiseverkehrskauffrau
Mit der Heirat der Prinzessin Henriette Catharina von Oranien-Nassau und des Fürst Johann Georg II. von Anhalt-Dessau im Jahr 1659 gelangte holländisches Knowhow in das kleine anhaltische Fürstentum. In der Folge entstanden an Stelle des älteren Landsitzes Nischwitz nicht nur das Barockschloss und der ausgedehnte Schlossgarten, sondern auch eine planmäßig angelegte Stadt. Die Fürstin Henriette Catharina, welche Nischwitz als Hochzeitsgabe erhalten hatte, benannte Schloss und Stadt unter Bezug auf ihre Abstammung in Oranienbaum um. Zur Hebung der Wirtschaft führte sie hier nach holländischem Vorbild Tabakanbau und -verarbeitung ein. Ihr Urenkel, Fürst Leopold III. Friedrich Franz, steht für ein noch weit größeres Reformwerk, aus welchem das heutige Gartenreich Dessau-Wörlitz resultiert. Die von Fürst Franz beförderten Neuerungen landwirtschaftlicher Methoden hatten nicht nur Ertragssteigerungen zum Ziel, sondern verfolgten eine ganzheitliche Auffassung von Landeskultur nach dem Ideal „Nützlich und Schön“.
Im ersten Teil der Veranstaltung erläutert Michael Keller die Entwicklungen in Gartenbau und Landwirtschaft während des 17. und 18. Jahrhunderts im Fürstentum Anhalt-Dessau. Dabei spielten nicht nur einige exotische Pflanzenarten und ein Innovationstransfer über Staatengrenzen hinweg eine Rolle, sondern es lassen sich auch Bezüge zu heutigen Zielsetzungen der Nachhaltigkeit finden. Im zweiten Teil führt uns Susana Fernandez de Frieboese in die Andenregion der Inkas und widmet sich dem Thema Nachhaltigkeit und Förderung biologischer Vielfalt bei Land- und Gartenbau in Südamerika. Dort garantierte die Kartoffel, als Erdäpfel verehrt, sichere Ernährung und gesunde Böden.