Gartenreichbrief -
Neues von der Kulturstiftung

Geplante Formate

  • Wissenschaftliche Recherche:
    Da bislang nur sehr wenige Informationen zur „Filialgalerie“ im Schloss Oranienbaum vorliegen, laufen derzeit Recherchen im Bauhausarchiv Berlin und im Kunstarchiv des Germanischen Nationalmuseums. Für den Sommer 2026 ist eine kleine Ausstellung zur Geschichte der Galerie vorgesehen. Die Archivalien werden in Form einer wissenschaftlichen Publikation präsentiert.

  • Ausstellungsmöbel: In Zusammenarbeit mit Studierenden der Hochschule Anhalt entstehen im Wintersemester 2025/26 in einem Projektseminar Entwürfe für Ausstellungsmöbel. In einem Gestaltungswettbewerb im Januar 2026 wird einer dieser Entwürfe gekürt - und im Anschluss umgesetzt.

  • Podiumsdiskussion: Eine öffentliche Podiumsdiskussion im Schloss Oranienbaum soll sich mit den Innovationspotentialen von Bauhaus und Gartenreich und deren Berührungspunkten beschäftigen.

Das Gartenreich Dessau-Wörlitz und das Bauhaus Dessau stellen zwei historische Orte mit enormer Innovationskraft und Ideenpotentialen dar, die bis heute prägend wirken. Beide Erinnerungsräume sind in zentralen Epochen des Umbruchs entstanden: die Zeit der Aufklärung und die der frühen Moderne Anfang des 20. Jahrhunderts. 

Die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz nimmt das Bauhausjubiläum 2025/26 zum Anlass, in verschiedenen Formaten den Spuren, Überschneidungen und möglichen Unterschieden dieser beiden Think-Tanks des 18. bzw. 20. Jahrhunderts nachzuspüren. Die Verbindungen zwischen den Anlagen des Gartenreichs und den Stätten des Bauhauses sind bislang kaum im öffentlichen Bewusstsein präsent. Durch die Kooperation eröffnen sich neue Blickachsen auf unsere industrielle und künstlerische Vergangenheit, die für Einheimische und Gäste gleichermaßen erfahrbar wird.

Den Ausgangspunkt stellen dabei die durch den Farbgestalter Hinnerk Scheper 1927 gefassten Galerieräume im Schloss Oranienbaum dar, deren Restaurierung in diesem Jahr abgeschlossen wurde. Um ihnen neues Leben einzuhauchen, ist in Kooperation mit der Hochschule Anhalt ein Gestaltungswettbewerb für neue Ausstellungsmöbel geplant. Neben dieser künstlerischen Intervention ist außerdem auch eine öffentliche Podiumsdiskussion vorgesehen.

Im September übergab Sven Schulze, Minister für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt den Zuwendungsbescheid für dieses Vorhaben an Prof. Dr. Harald Meller, komm. Vorstand und Direktor der Kulturstiftung.

Prof. Dr. Harald Meller, Wirtschaftsminister Sven Schulze und die Direktorin der Stiftung Bauhaus Dessau bei der Übergabe des Zuwendungsbescheids © KsDW, Peter Dafinger

Das Bauhaus-Jubiläum lädt dazu ein, die mit beiden Orten verbundenen Utopien und innovativen Ansätze in einen Dialog treten zu lassen, Schnittstellen auszuloten, zu diskutieren und Altbekanntes neu zu sehen. Schließlich haben die in Dessau lebenden und wirkenden Meister des Bauhauses das Gartenreich in unterschiedlicher Art und Weise wahrgenommen und darauf reagiert. Mit diesem Projekt erhält die Kooperation Modellcharakter: Sie möchte den Austausch und den Dialog nachhaltig befördern und neue Perspektiven auf Vorläufer und prägende Entwicklungen der Kunst- und Kulturgeschichte in Sachsen-Anhalt eröffnen. Gemeinsam kann es so gelingen, eine einzigartige touristische Perspektive zu schaffen, die Geschichte lebendig macht, Besucherinnen und Besucher inspiriert und Dessau-Wörlitz als Ort innovativer Kulturgeschichte stärkt.

 

Abteilung Schlösser und Sammlungen
Titelbild: Blick in einen Raum mit restaurierter Wandfassung © KsDW, Lars Reimann