Gartenreichbrief -
Neues von der Kulturstiftung

Aus Anlass des Jubiläums "20 Jahre UNESCO-Welterbe Gartenreich Dessau-Wörlitz" hat die Kulturstiftung ein bisher einzigartiges Projekt realisiert: Fotodokumente zu recherchieren, die von den 1950er Jahren bis hin zur Pionierzeit der Fotografie Mitte des 19. Jahrhunderts zurück reichen.

Daraus erwuchs die Idee, nicht nur das Bildarchiv der KsDW zu durchforsten, sondern historisches Bildmaterial auch bei auswärtigen Institutionen und Bildarchiven anzufragen. Recherchiert wurde im Stadtarchiv Dessau, im Museum für Stadtgeschichte, in der Anhaltischen Gemäldegalerie Dessau und im Brandenburgischen Messbildarchiv. Die Kooperationsbereitschaft war sehr hoch. Gezeigt werden kann nun sehr interessantes Material gestalterischer Höhepunkte, die das Gartenreich in seiner gesamten Bandbreite repräsentieren. Neben den historischen und denkmalpflegerischen Aussagen wohnt den Fotografien eine hohe, jeweils zeitgenössische Ästhetik inne. 

Aus diesem beachtlich angewachsenen Bestand wurden nun 35 Bilder ausgewählt, die ab 3. Juli in einer Ausstellung in der Orangerie des Luisiums in großformatiger Darstellung präsentiert werden sollen. Im direkten Vergleich mit aktuellen Fotoaufnahmen, welche die historische Situation von exakt dem selben Standpunkt aus im heutigen Zustand zeigen, lässt sich anschaulich ablesen, wie sich einzelne bauliche und gärtnerische Anlagen entwickelt, beziehungsweise verändert haben.

Die älteste Aufnahme stammt von Gustav Völkerling aus dem Jahr 1858 und zeigt einen malerischen Blick auf das sogenannte Weinberg-Schlösschen im Park von Großkühnau.

Wie dramatisch sich Standorte verändert haben, schildert beispielsweise das Foto vom Dessauer Residenzschloss um 1880 im Vergleich mit dem heutigen Zustand, der maßgeblich durch die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs bedingt ist.


Das Residenzschloss in Dessau um 1880


Das Residenzschloss in Dessau 2021

Die Fotos dokumentieren Situationen in Dessau, Oranienbaum, Mosigkau, im Sieglitzer Park, Mildensee, Vockerode, Großkühnau, Georgium, Wörlitz und Luisium.

Uwe Quilitzsch, Abteilung Schlösser und Sammlungen