Bitte beachten Sie:
In allen öffentlichen Einrichtungen der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz besteht die
Pflicht zum Tragen einer
Mund- & Nasenbedeckung.
Das Gotische Haus ist derzeit nicht geöffnet.
20. März bis 30. April 2021
Di–So, Feiertage 11–17 Uhr
01. Mai bis 30. September 2021
Di-So, Feiertage 11 - 18 Uhr
01. Oktober bis 31. Oktober 2021
Sa, So, Feiertage 11–17 Uhr
Führungen außerhalb der Öffnungszeiten sind nach Voranmeldung zu gesonderten Konditionen möglich.
Das Gotische Haus kann vom 20. März bis 30. April sowie vom 01. Oktober bis 31. Oktober 2021 im Rahmen einer Führung (z. Zt. 4 Personen) & vom 01. Mai bis 30. September 2021 ohne Führung besichtigt werden.
Vollpreis: 8,50 € (mit Führung), 6,00 € (ohne Führung)
Ermäßigt: 6,50 € (mit Führung), 5,00 € (ohne Führung)
Kinder bis 16 Jahre in Begleitung eines Erwachsenen: Eintritt frei
Schüler*innen in Gruppen mit max. 3 Begleitpersonen: 1,50 €
(Ermäßigt sind: Gruppen ab 15 Personen, Studierende bis 25 Jahre, Auszubildende, Arbeitslose, Schwerbehinderte (Begleitperson frei), Inhaber*innen von Ehrenamtskarten der Stadt Dessau-Roßlau)
Kombi-Karten
Fürst-Franz-Karte (Führung Schloss Wörlitz & Besuch Gotisches Haus): 13,00 €
Jahreskarte
Personengebunden; Sie erhalten Zutritt in die Schlösser Wörlitz, Oranienbaum, Luisium & Mosigkau, das Gotische Haus, zur Insel Stein & den Floratempel; Teilnahme an Führungen & Vorträge von Mitarbeiter*innen der KsDW: 45,00 €
Führungen außerhalb der Saison- und Öffnungszeiten pro Gruppe:
bis 1,5 h = 50 € + Eintritt;
bis 2,5 h = 100 € + Eintritt
Gotisches Haus
im Wörlitzer Park
D-06785 Oranienbaum-Wörlitz / OT Wörlitz
T: +49 (0)34905.20302
Das Gotische Haus stellt genau wie das Schloss Wörlitz zu seiner Entstehungszeit ein architektonisches Novum dar. Nicht nur der deutsche Klassizismus, sondern auch die Neugotik hat in Wörlitz ihren Ausgangspunkt. Das Haus birgt eine einmalige Sammlung mit herausragenden Glasgemälden vom ausgehenden 15. bis zum 17. Jahrhundert und besticht durch eine beeindruckende neugotische Ausstattung. Zu Lebzeiten des Fürsten Franz diente es ihm auch als Refugium.
Mit der Errichtung des Gotischen Hauses wurde 1773 – kurz vor der Vollendung des klassizistischen Schlosses – begonnen. Auch hier lieferte Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff die Entwürfe. Im Gegensatz zum Schloss ist das Gotische Haus aber über vier Jahrzehnte lang mehrfach erweitert worden. Heute gehört es zu den ältesten weitgehend original erhaltenen Architekturen der Neugotik in Europa. Für das Haus waren Einflüsse aus Venedig, genau gesagt die im 15. Jahrhundert gebaute Kirche Madonna dell’Orto, und England, wie der neugotische Landsitz Strawberry Hill des Schriftstellers und Politikers Horace Walpole, prägend.
Anfangs war das Gotische Haus als Wohnung für den Hofgärtner Schoch vorgesehen. Ab 1785 wurde es zunehmend für die Wohnzwecke des Fürsten und späteren Herzogs Franz, insbesondere aber für seine verschiedenen Kunstsammlungen ausgebaut. Die Vergrößerungen und Umbauten, die in einem Zeitraum von 40 Jahren durchgeführt wurden, werden in der reizvollen Vielgestaltigkeit sowie den Unregelmäßigkeiten im Äußeren und Inneren des Gebäudes sichtbar.
In dieses außergewöhnliche Bauwerk konnte sich der Bauherr – im Gegensatz zum öffentlich zugänglichen Schloss – zurückziehen, um »in der Mitte seiner ruhmvollen Vorfahren mit der Vorwelt sich selbst zu leben«, wie der Hofbeamte August von Rode in seiner Beschreibung von 1818 festhält. Es diente ihm als privates Domizil, in dem er seine ganz persönliche Sammelleidenschaft auslebte. Drei Räume waren ihm und Luise Schoch (1769–1813), der Tochter des Gärtners, sowie den drei gemeinsamen Kindern vorbehalten.