Gartenreichbrief -
Neues von der Kulturstiftung

Neues und Besonderes aus unseren Gärten, Parks, Schlössern und Sammlungen haben wir hier „Kurz & Knapp“ für Sie zusammengefasst.


Kleinkunsttraum Oranienbaum - ein kleiner Rückblick

Am 16. und 17. Juni verwandelte sich für insgesamt 5.500 Gäste der barocke Schlosspark in Oranienbaum in einen lebendigen Kleinkunsttraum. Auf 16 verschiedenen Bühnen wurde das Publikum in eine Welt aus Zauberei, Comedy, Clownerie, Puppenspiel, Pantomime und Artistik mitgenommen.

In der Nähe der Orangerie wirbelte das Duo Léolé im Roue Cyr über die Bühne und zeigte, wie unterschiedlich die Stile und Bewegungen am selben Requisit sein können. Vor der Kulisse des chinesischen Teehauses entführte Sonja Walter die Gäste in die Welt der klassischen Oper, begleitet durch den anmutigen Fächertanz von Valentina Zick. Jörg Müller präsentierte mit „Mobilé“ einen zeitlosen Tanz, bei dem er fünf scheinbar schwebende Metallröhren durch die Luft kreisen ließ und Julian Bellini baute aus Holzstangen und Seilen einen luftigen Turm in Richtung Himmel.

Nebenbei stießen die lustwandelnden Besucherinnen und Besucher im Schlosspark auf fabelhafte Wesen, wie zauberhafte Feen in Kristallkugeln, zwei freche Flamingos mit ihren Reiterinnen aus der Zeit des Rokoko und einen kurfürstlichen Schneckenhofstaat, der pompös und höchst skurril seine Wege zwischen den Bühnen zog.

Den Abschluss dieser wunderschönen Sommerabende bildete die spektakuläre Lasershow vor dem Schloss.

Sarah Reinhardt, Stabsstelle Kommunikation & Service


Die Putten am Altan von Schloss Oranienbaum - Wiederherstellung nach Sturmschaden

Auf der Gartenseite des Schlosses Oranienbaum schmücken sechs Putten den von ebenso vielen Säulen getragenen, vorgelagerten Altan. Die kleinen Kindern ähnelnden Bildwerke sind auf den Postamenten der Balustrade angeordnet und mit verschiedenen Attributen ausgestattet. Drei von ihnen tragen Kostüme und musizieren, die anderen sind unbekleidet und tragen Blumenschmuck bzw. Weinranken und tanzen. Die Figuren wurden von einem uns nicht bekannten Künstler aus Sandstein angefertigt und stammen aus der Erbauungszeit des Schlosses gegen Ende des 17. Jahrhunderts.

Im vergangenen Frühjahr wurden durch einen heftigen Sturm zwei der Putten aus ihren Verankerungen gerissen und stürzten vom Altan herunter. Glücklicherweise kam dabei niemand zu Schaden. Bei den beschädigten Skulpturen handelte es sich um Abgüsse und nicht um die Originale. Mitte der 1990er Jahre wurden die originalen Sandsteinskulpturen zum Schutz vor Witterungseinflüssen eingelagert und durch Nachbildungen ersetzt.
 
Die beiden beim Absturz zerbrochenen Abgüsse waren so stark beschädigt, dass eine Reparatur nicht mehr möglich war und neue Abgüsse angefertigt werden mussten. Als Vorlage dienten wiederum die originalen Sandsteinskulpturen, von denen mittels Abformung der Oberflächen mit Silikon und einer Stützform aus Gips eine Negativform hergestellt wurde. Die aus zwei Teilen bestehende Form wurde mit einem mineralischen, farblich angepassten Gussmörtel ausgegossen und zusammengesetzt. Die Nachbildungen entsprechen in ihrer Oberflächenstruktur sehr genau den abgeformten Originalen aus Sandstein. Ende April wurden die beiden neuen Abgüsse wieder auf der Balustrade des Altans aufgestellt. Durch einen abschließend aufgebrachten konservatorischen Schutzüberzug und die farbliche Angleichung der Oberflächen konnte damit das Gesamterscheinungsbild der sechs Putten am Altan des Schlosses Oranienbaum in diesem Frühjahr wiederhergestellt werden.

Linda Wenzel, Abteilung Baudenkmalplege

Titel2Wieder vollständig: die Putten auf dem Altan des Schlosses Oranienbaum (©KsDW, Peter Dafinger)


Obstbaumpflanzungen im Schlossgarten Großkühnau

Als das Schloss Großkühnau dem jüngsten Bruder des Fürsten Franz, Prinz Albert von Anhalt-Dessau (1750-1811), als Wohnsitz diente, war das zugehörige Grundstück als Küchengarten und als Obstgarten eingerichtet. Nachdem die Liegenschaft aufgrund unterschiedlicher Nutzungen des Schlosses Veränderungen erfahren hatte, wurde 1998 mit der Wiederherstellung des Obstgartens als regelmäßige Anpflanzung begonnen.

Mit der Erneuerung des Weges im Obstgarten wurden die Beseitigungen von Hochwasserschäden an dem Ensemble Schloss Großkühnau vollendet. Daran anschließend konnten ergänzende Baumpflanzungen realisiert und die Lücken im Bestand des Obstgartens geschlossen werden. Um die hier praktizierte Mischung von Kern- und Steinobst fortzuführen, wurde die Apfelsorte „Gravensteiner“, die „Pastorenbirne“, die „Mirabelle von Nancy“ und die „Große Grüne Reneklode“ gepflanzt.

Michael Keller, Abteilungsleiter Gärten und Gewässer

DSC01611 2Blick über den Obstgarten zum Schloss Großkühnau (©KsDW, Michael Keller).

Neu: Digitale Parktouren (Actionbounds)

Digitale Möglichkeiten der Wissensaneignung sind bei Heranwachsenden beliebt. Das war für die Museumspädagogik Anlass, für die Parkanlagen im Gartenreich digitale Touren, so genannte Actionbounds, zu entwickeln. In insgesamt sieben Rundgängen lassen sich unsere Parkanlagen in Mosigkau, Wörlitz, Oranienbaum und im Luisium nun mit dem eigenen Smartphone oder einem Tablet kostenfrei, individuell, interessengeleitet und spielerisch erkunden. Mit der jeweiligen Tour erhalten Familien, Schulklassen und alle Spielbegeisterten mit Informationen, Quizfragen und Aufgaben interessante Einblicke in eine andere Zeit.

Die Ideen für einige der Aufgaben kamen von Kindern und Jugendliche aus verschiedenen Schulen der Region. Unsere Touren werden über die App Actionbound gespielt. Dazu muss die App auf dem jeweiligen Endgerät installiert werden. Es empfiehlt sich zudem, die gewünschten Touren vorab zu laden. So lassen sich lange Wartezeiten bei mangelhaftem Netzempfang vermeiden. Entsprechende QR-Codes sind an den Kassen erhältlich.

Die Actionbound-Touren konnten dank der finanziellen Unterstützung  der WelterbeRegion Anhalt-Dessau-Wittenberg e.V. realisiert werden.

Silke Wallstein, Abteilung Schlösser und Sammlungen

Action Bound Ob ZuschnittSDer Bound von Oranienbaum führt auch zu den Zitrusgehölzen (©KsDW, Silke Wallstein)

Frisch gedruckt

Im neuen Gartenreichmagazin 2023/2024 können Sie spannende Einblicke in die Arbeit der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz erhalten. Es erwarten Sie Hintergründe zu kürzlich abgeschlossenen Projekten, aktuellen Maßnahmen und zukünftigen Vorhaben. Rund um das Thema „Wir vermitteln Welterbe“ werden nicht nur die aktuellen analogen und digitalen museumspädagogische Angebote vorgestellt, auch das frisch sanierte Haus der Fürstin bietet der Stiftung nun einen neuen ganzjährigen Ausstellungsort. Lesen Sie außerdem Details zu den wichtigen Jubiläen, die 2023 und 2024 auf unterschiedliche Weise gewürdigt werden, zu exotischen Pflanzen im Gartenreich und zur weiteren Restauration des Schlossensembles Oranienbaum.

Das Magazin ist in unseren Gartenreichläden, in den Tourist-Informationen sowie in zahlreichen gastronomischen und touristischen Einrichtungen der Region erhältlich. Auf Wunsch kann es gerne auch direkt bei der Kulturstiftung unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! bestellt werden. Wer schon einen kleinen Vorgeschmack haben möchte, kann sich das Magazin auch hier online ansehen.

Sarah Reinhardt, Stabsstelle Kommunikation & Service

GRM23 24Das Magazin für die Jahre 2023/2024 enthält viel Wissenswertes und großartige Bilder aus dem Gartenreich! (©KsDW, Peter Dafinger)