Gartenreichbrief -
Neues von der Kulturstiftung

Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Claudia Roth, und Staatsminister und Minister für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt, Rainer Robra
© KsDW, D. Haja

Mit der Unterzeichnung der Verwaltungsvereinbarung zwischen dem Bund und dem Land Sachsen-Anhalt für die Bereitstellung zusätzlicher Mittel zur Realisierung des Masterplans Bau- und Gartendenkmalpflege der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz konnte am 25.10.2023 ein wichtiger Meilenstein erreicht werden.

Die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz hatte im November 2018 einen „Masterplan Bau- und Gartendenkmalpflege“ vorgelegt. Dieser umfasste Investitionsmaßnahmen und -ausgaben sowie die für die Administrierung erforderlichen Personal- und Sachausgaben im Gesamtumfang von ca. 122 Mio. Euro. Im November 2019 hat das Kuratorium der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz den Masterplan einschließlich der Baupreissteigerung auf den Gesamtumfang von ca. 150 Mio. Euro aktualisiert und beschlossen.

In der Zwischenzeit konnten mit Mitteln des Leuchtturmprogramms von Bund und Land, aus dem Hochwasserhilfefonds und aus Strukturfondsfördermitteln der EU einige umfassende und über Jahre dauernde Sanierungsprojekte abgeschlossen oder begonnen werden. Beispielhaft seien die Sanierungen der Schlösser Wörlitz und Großkühnau, der Umbau des Hauses der Fürstin zum Ausstellungszentrum und die Hochwasserschadensbeseitigung im Luisium genannt.

Die insgesamt noch notwendigen Maßnahmen zur Sanierung und Restaurierung im 142 km² großen Gartenreich Dessau-Wörlitz sind jedoch noch erheblich umfangreicher, als es der bisherige finanzielle Rahmen für die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz zuließ. In vielen Fällen muss der Zustand von Denkmalen als gefährdet eingestuft werden. Ohne ein Sonderinvestitionsprogramm kann die Schadensprogression nicht aufgehalten werden, eine angemessene Weiterentwicklung der Liegenschaften mit ihren kulturellen Nutzungen wäre nicht möglich.

Mit den zusätzlich bereitgestellten Mitteln können nun wichtige Arbeiten für die Entwicklung und Sicherung der Zukunft des UNESCO-Welterbes Gartenreich Dessau-Wörlitz beginnen. Als prioritäre Maßnahmen sind vorgesehen:

1.  Sanierung des Gelben Hauses in Wörlitz (mit Ergänzungsgebäude und Außenanlage) und die Entwicklung zu einem UNESCO-Welterbezentrum zzgl. der Sanierung des angrenzenden Marstalls mit Freifläche 

2.  Sanierung und Entwicklung des Schlossensembles Oranienbaum 

3.  Sanierung und Entwicklung des Schlossensembles Mosigkau 

Der Masterplan ist für einen Realisierungszeitraum von zehn Jahren konzipiert. In der ersten Phase (Zeitraum fünf Jahre) sollen insbesondere die o. g. prioritären Maßnahmen begonnen und, wenn möglich, vollständig realisiert sowie Vorplanungen für die im zweiten Teil des Masterplans angedachten weiteren bau- und gartendenkmalpflegerischen Maßnahmen durchgeführt werden.

Die Sanierungsmaßnahmen zum Schutz und zur Erhaltung der UNESCO- und denkmalgeschützten Bausubstanz und der spätere Betrieb des UNESCO-Welterbezentrums in Wörlitz sowie der Schlossensembles Oranienbaum und Mosigkau dienen der nationalen und internationalen Repräsentation des Bundes und des Landes sowie der Erfüllung der Anforderungen und Verpflichtungen resultierend aus der UNESCO-Welterbekonvention – die insbesondere eine Unbedingtheitsverpflichtung zum Schutz der Substanz beinhaltet – sowie der Erfüllung der gesetzlich übertragenen Aufgaben.

Dirk Haja, Abteilungsleiter Verwaltung