Rückkehr ins Licht - Georg Forster und die Wörlitzer Südseesammlung

Ausstellung im
Gartenreich Dessau-Wörlitz

16. März bis 31. Oktober
Di–So, Feiertage 10–17 Uhr

Führung: Südsee in Wörlitz
Di-Sa: 11 Uhr

Führungen außerhalb der Öffnungszeiten sind nach Voranmeldung zu gesonderten Konditionen möglich.

Vollpreis: 9 €
Ermäßigt: 7 €

Kinder bis 16 Jahre in Begleitung
eines Erwachsenen: Eintritt frei

Schüler*innen in Gruppen mit
max. 3 Begleitpersonen: 2,00 €

(Ermäßigt sind: Gruppen ab 15 Personen, Studierende bis 25 Jahre, Azubis, Arbeitslose, Schwerbehinderte (Begleitperson frei), Inhaber*innen von Ehrenamtskarten der Stadt Dessau-Roßlau & der Stadt Oranienbaum)

Schloss Wörlitz
Kirchgasse 35
D-06785 Oranienbaum-Wörlitz / OT Wörlitz

T: +49 (0)34905.4090

» schloss-woerlitz@gartenreich.de

Dauerausstellung im Schloss Wörlitz Rückkehr ins Licht -
Georg Forster und die Wörlitzer Südseesammlung

Die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz ist stolz, ihren Besucher*innen die erste Georg-Forster-Dauerausstellung der Bundesrepublik Deutschland präsentieren zu können. Sie birgt eine der ältesten Sammlungen an Gegenständen, die je von Polynesien nach Europa kamen – und bildet die Lebensart der Menschen auf den Südseeinseln vor und zu Beginn der Europäisierung ab.

Fürst Franz von Anhalt-Dessau und seine Gattin Louise hielten sich im Oktober 1775 während einer dreimonatigen Englandreise in London auf. Dort erfuhren sie von den Südsee-Abenteuern zweier Deutscher, die kurz zuvor von einer 1111 Tage langen Weltreise an Bord des Schiffs des berühmten James Cook zurückgekehrt waren: Johann Reinhold Forster und sein Sohn Georg.

Von ihnen erhielt das Fürstenpaar Geschenke der besonderen Art: eine Karte der Weltumsegelung sowie 42 Alltagsgegenstände aus der Südsee, welche die Forsters über den friedlichen Weg des Tausches auf ihrer Reise erhalten hatten. Georg Forster persönlich katalogisierte die Objekte für den Fürsten bei einem Besuch in Wörlitz 1779.

31 Stücke dieser Sammlung aus Schmuck, Taschen, Stoffen und Werkzeugen aus dem heutigen Tonga, Tahiti und Neuseeland haben sich in Wörlitz erhalten. Nach 25 Jahren im Depot und umfassender Restaurierung sind sie nun in der Dauerausstellung „Rückkehr ins Licht. Georg Forster und die Wörlitzer Südseesammlung“ wieder zu erleben und erzählen Geschichten einer über 250 Jahre zurückliegenden Kultur vom anderen Ende der Welt.

Die Wörlitzer Südseesammlung ist ein Schatz von großem ethnologischem Wert. Es sind Zeugnisse der polynesischen Lebenswelt um 1770, wie sie heute in den Ursprungsländern nicht mehr zu finden sind.


Georg Forster war 17 Jahre alt, als sein Vater ihn mit an Bord der zweiten Expedition James Cooks nahm. Auf der Reise zur Vermessung des Pazifischen Ozeans war es an ihnen, „Gegenstände der Naturgeschichte zu sammeln, zu beschreiben und zu zeichnen“. Mit diesem wissenschaftlichen Auftrag betraut, brachten sie tausende Naturalien, Artefakte und Zeichnungen mit nach Europa.

In seinem Journal „Reise um die Welt“ bündelte Georg Forster seine Erlebnisse und kritischen Erkenntnisse dieser Reise. Bis heute gilt er als Begründer der modernen Reiseliteratur. Sein Reisebericht machte ihn berühmt: Kein Deutscher vor den Forsters hatte mehr von der Welt gesehen! Über 50 Inseln hatten sie besucht, ein Dutzend ozeanischer Kulturen kennengelernt, mehr als 600 bis dahin unbekannte Tier- und Pflanzenarten entdeckt. Ihre Aufzeichnungen klärten damals wie heute sowohl über die Herkunft der mitgebrachten Objekte, als auch über ihren Gebrauch auf.